Bildungsveranstaltung 2020

«Wa(h)re Flüchtlinge» Eine kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Migrationspolitik.

Samstag, den 27. Juni 2020
(ab 10.00 h Kaffee) 11.00 – 17.00 h

Bitte Anmelden bis 3. Juni 2019!

-> Anmeldeformular

Kosten:
Fr. 30.– inkl. Mittagessen

Referentin und Referenten:
Christophe Roulin von der FHNW, Andrea Schweizer von Freiplatzaktionund Moritz Wyder von Map-F

Anreise:
ÖV mit Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.
Für Anreise mit Auto: Parkplatz Buchenegg.
Die Fusswege (je ca. 25 Min.) sind ausgeschildert.
Zufahrt zum Mösli nur mit Ausnahmebewilligung.

Wir bieten einen Treffpunkt am Hauptbahnhof an, um gemeinsam ins Mösli zu gelangen. Nähere Infos folgen nach der Anmeldung.

bei Fragen: Barbara Hobi 044 201 08 77


Wir werden uns an der diesjährigen Bildungsveranstaltung anhand konkreter Themenbereiche mit der aktuellen Migrationspolitik in der Schweiz beschäftigen und dabei die Spannungen beleuchten, die sich zwischen der realen Situation von Flüchtlingen und der Gefahr ergeben, die betroffenen Menschen zur Ware zu machen:

Arbeitsvermittlung für Stereotype

Der Sozialwissenschaftler Christophe Roulin von der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW beschäftigt sich im Rahmen seiner Lehr- und Forschungstätigkeiten mit den Themen Fluchtmigration, Sozialhilfe und Sozialpolitik. In seinem Referat beleuchtet er die Rolle von Sozialdiensten, was die Flexibilisierung von Ansprüchen und Zukunftsaussichten von Zugezogenen betrifft. Im Sinne von aktivierender Sozialpolitik werden diejenigen, deren Lebensgrundlage unsicher ist, aus nächster Nähe überwacht. Dies kann einhergehen mit einer Enteignung des bisherig Erreichten und somit dem Ausblenden von Ressourcen, Wünschen und Bedürfnissen der Sozialhilfebeziehenden. Im Referat wird die These der paradoxen Wirkung von Arbeitsintegrationsprogrammen diskutiert: Die angestrebte positive Wirkung ist nur um den Preis der Verdinglichung und Enteignung der Lebensgeschichten zu haben.

Rechtsarbeit unter den Bedingungen des neuen Asylverfahrens

Die Soziarbeiterin Andrea Schweizer ist Vorstandsmitglied in der Freiplatzaktion Zürich,
die sich seit 35 Jahren für die Wahrnehmung
und Durchsetzung der Rechte von Asylsuchenden und migrierten Menschen einsetzt.Nebst der professionellen und staatlich unabhängigen Rechtsberatung ist die politisch-aktivistische Arbeit zentraler Bestandteil des Vereins. Sie beschreibt in ihrem Referat aktivistische Rechtsarbeit der Freiplatzaktion und diskutiert, welche Bedeutung und Folgen das neu strukturierte Asylverfahren für die betroffenen Menschen hat.

Arbeit um jeden Preis

Die schweizerische Asyl- und Ausländerpolitik regelt, wer in der Schweiz bleiben darf und wer nicht. Wirtschaftliche Interessen spielen dabei
eine wachsende Rolle. AusländerInnen, die gemäss ihren Rechten Sozialleistungen beziehen, haben mit zunehmend harten Konsequenzen zu rechnen. Aber auch der Anspruch auf Unterstützung wird für viele Personengruppen eingeschränkt. Diese Entwicklungen zeigen sich beispielhaft bei vorläufig aufgenommenen AusländerInnen im Kanton Zürich. In den vergangenen Jahren waren sie mit teils drastischen Kürzungen konfrontiert. Moritz Wyder von map-f (Monitoring- und Anlaufstelle für vorläufig aufgenommene Personen) diskutiert in seinem Referat, inwiefern viele betroffene Personen anstelle einer selbstbestimmten Lebensgestaltung und Teilhabe an der Gesellschaft in den prekärsten Teil des Arbeitsmarktes gedrängt werden.

Organisation:
Freundeskreis Mösli, Stiftung Kinderfreundeheim Mösli, ProRoteFalken

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