Bildungsgerechtigkeit
Samstag, den 5. Juli 2025
11.00 – 17.00 h
Bitte Anmelden bis 15. Juni 2025!
Kosten:
Fr. 40.– inkl. Mittagessen
Mit der Forderung nach Bildungsgerechtigkeit geht eine grössere politische Debatte um die Ausrichtung des Schulsystems einher. Es geht um Themen des Zugangs aller Menschen zu Bildung, der Integration und Teilhabe aller und letztlich auch um die zentrale Frage des Zusammenlebens. Die Schule übernimmt die Reproduktion sozialer Ungleichheit und schafft gleichzeitig einen begrenzten Zugang zu Bildungsmöglichkeiten. So hat die Berner Langzeitstudie aufgezeigt, dass Kinder aus privilegierten Familien in ihrer Bildungslaufbahn noch immer stark bevorteilt sind.
Diesem Spannungsfeld zwischen Gerechtigkeit und Diskriminierung widmen wir uns am Bildungstag im Möslihaus am Samstag, 5. Juli 2025 mit drei Beiträgen:
Dr. Bettina Grimmer von der Pädagogischen Hochschule Zürich setzt sich mit dem Thema «Beurteilen und Selektionieren im Wandel?» auseinander. Sie beleuchtet dabei Folgen von Ungleichheit und Bildungsgerechtigkeit im schulischen Kontext. Sie präsentiert in ihrem Vortrag Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zu schulischen Beurteilungspraktiken. In Gesprächen und Interviews mit Lehrpersonen an verschiedenen Sekundarschulen wurde untersucht, wie Lehrpersonen Unterschiede im Leistungsvermögen von Schüler:innen interpretieren und worauf es für sie beim Selektionieren ankommt. Es zeigt sich, dass sich mit dem Lehrplan 21 ein neues Verständnis von Kompetenzentwicklung etabliert hat, das die Potenziale von Schüler:innen mehr in den Fokus stellt und weniger kategoriale als graduelle Unterschiede in den Blick nimmt.
Eva Hug, lic. phil. I vom Institut Unterstrass an der PHZH beleuchtet in ihrem Beitrag «Soziale Praktiken und New Public Management als Verstärker der Bildungsungleichheit». Der Beitrag untersucht die anhaltende Bildungsungleichheit im Schulsystem trotz verstärkter Bemühungen um Bildungsgerechtigkeit. Sie argumentiert, dass soziale Praktiken des Schulalltags und der Einfluss des New Public Managements (NPM) den Zusammenhang zwischen Herkunft und Schulerfolg verstärken. Das NPM führte zu einer verstärkten Individuumszentrierung und Kundenorientierung, was gut situierten Eltern mehr Einflussmöglichkeiten gibt. Im Vortrag wird vorgeschlagen, die Situiertheit von Wissen anzuerkennen, kollektiv entstandenes implizites Wissen bewusst zu machen und einen praxeologischen Ansatz zu verfolgen, um verfestigte Selektionsmechanismen aufzubrechen. (Artikel von Eva zum Thema)
Prof. Dr. Mirjam Eser Davolio von derZHAW Soziale Arbeit befasst sich mit der «Schwierigkeit Bildungsverlierer:innen mit Erwachsenenbildung zu erreichen».
Aufgrund des Fachkräftemangels hat der Bund eine Bildungsoffensive lanciert, um die fehlenden Grundkompetenzen Erwachsener anzugehen. Allein im Kanton Zürich sind rund 160’000 Personen im erwerbsfähigen Alter von ungenügenden Digital, Lese- oder Rechenkompetenzen betroffen, welche durch Lernstuben und Weiterbildung erreicht werden sollen. Im Vortrag wird die grundlegende Frage diskutiert, was in unserem Schulsystem falsch läuft, dass derart viele Personen durch die Bildungsmaschen fallen.
weitere Artikel zum Thema:
Soziale Praktik schulischer AkteureHerunterladen
Anreise:
ÖV mit Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.
Für Anreise mit Auto: Parkplatz Buchenegg.
Die Fusswege (je ca. 25 Min.) sind ausgeschildert.
Zufahrt zum Mösli nur mit Ausnahmebewilligung.
Wir bieten einen Treffpunkt am Hauptbahnhof an, um gemeinsam ins Mösli zu gelangen. Nähere Infos folgen nach der Anmeldung.
bei Fragen: Barbara Hobi 076 582 57 57
Organisation:
Freundeskreis Mösli, Stiftung Kinderfreundeheim Mösli, Verein ProRoteFalken
Barbara Hobi, Tobias Studer, Hansruedi Looser