«Sans-Papiers – Menschen ohne Rechte»
Samstag, den 8. Juli 2023
11.00 – 17.00 h
Bitte Anmelden bis 15. Juni 2023!
Kosten:
Fr. 30.– inkl. Mittagessen
Der diesjährige Bildungstag am 8. Juli 2023 im Möslihaus widmet sich Menschen, die aufgrund gesellschaftlicher und politischer Umstände unsichtbar bleiben sollen und doch mitten unter uns leben. Mit dem Begriff „Sans-Papiers“ sind Menschen gemeint, die keine gültige Aufenthaltsbewilligung für die Schweiz haben. 80-90% der Sans-Papiers sind erwerbstätig. Sie arbeiten in Tieflohn-Branchen wie in Privathaushalten, im Gastgewerbe, auf dem Bau, in der Reinigungsbranche oder in der Landwirtschaft. Laut der eidgenössischen Migrationskommission ist wissenschaftlich weitgehend belegt, dass primär die Nachfrage nach billigen und flexiblen Arbeitskräften die irreguläre Migration steuert. Die Nachfrage ist gross. 2011 ging man von 70‘000 bis 300‘000 Menschen aus, die ohne Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz leben. Diese Menschen werden auf ein Papier reduziert, das sie nicht haben. Sie dürfen nicht auffallen, müssen sich verstecken und gleichzeitig im Verborgenen für ihren Lebensunterhalt sorgen. Menschen ohne Aufenthaltsbewilligung können es sich kaum erlauben, gegen ungerechte Löhne und schlechte Behandlung aufzubegehren. Die Angst vor Repression und Ausschaffung gehen mit viel Stress einher. Ein hohes Belastungs- und Bedrohungsgefühl sind ständige Begleiter in diesen prekären Lebensverhältnissen, was zu psychischen und physischen Problemen führen kann. Ohne Aufenthaltspapiere hier zu leben, bedeutet faktisch, in einem Rechtsstaat keine Rechte zu haben.
Referent:innen:
Sarah Schilliger beleuchtet die Thematik unter einer theoretischen und gleichsam politischen Perspektive. In ihrem Beitrag mit dem Titel „Soziale Infrastrukturen in der Stadt und die In-/Exklusion von Sans-Papiers“ bezieht sie sich unter anderem auf ihre aktuelle Studie zur City-Card in der Stadt Bern.
Weimar Arnez ist als Sozialarbeiterbei der Sozialhilfe Basel-Stadt tätig.Seine eigene Geschichte als Sans-Papiers Kind war ein Grund, diesen Beruf zu wählen. Sein Vortrag trägt den Titel „Persönliche und professionelle Erfahrungen aus der Praxis mit Sans-Papiers in der Sozialhilfe Basel-Stadt“.
Bea Schwager hat die Sans-Papier Anlaufstelle Zürich SPAZ aufgebaut und leitete diese seit 2005. Sie wird in ihrem Beitrag „Sans-Papiers in Zürich“ die Lebenssituationen von Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus, die rechtlichen Möglichkeiten, aber auch die verschiedenen Kampagnen, Kämpfe und politischen Vorstösse thematisieren.
Sarah Schilliger und Bea Schwager haben zusammen mit Alex Knoll 2012 das Buch „Wisch und weg“ herausgegeben.
Anreise:
ÖV mit Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg.
Für Anreise mit Auto: Parkplatz Buchenegg.
Die Fusswege (je ca. 25 Min.) sind ausgeschildert.
Zufahrt zum Mösli nur mit Ausnahmebewilligung.
Wir bieten einen Treffpunkt am Hauptbahnhof an, um gemeinsam ins Mösli zu gelangen. Nähere Infos folgen nach der Anmeldung.
bei Fragen: Barbara Hobi 076 582 57 57
Organisation:
Freundeskreis Mösli, Stiftung Kinderfreundeheim Mösli, Verein ProRoteFalken